Wenn Sie hetzen müssen, weil noch die letzten Zutaten fürs Plätzchenbacken fehlen oder Sie rechtzeitig zum gemütlichen Adventskaffee in der Firma kommen wollen, wenn Sie vor lauter notwendigen Besorgungen gar nicht mehr durchblicken, dann ruft der Körper den Notstand aus: Er produziert große Mengen an Stresshormonen. Diese waren in der Steinzeit dazu da, die letzten Reserven des Körpers für Flucht oder Kampf zu mobilisieren.

Doch in unserer modernen Gesellschaft gibt es kaum noch Möglichkeiten, die Hormone durch körperliche Anstrengung loszuwerden: Beim Kaffeeklatsch, im Auto, im Kaufhaus überall sitzen oder stehen Sie – und der Spiegel der Stresshormone bleibt hoch. Das kann böse Folgen für Seele, Herz, Kreislauf, Immunsystem und auch den Cholesterinspiegel haben.

Die Vorweihnachtszeit bietet leider viele Anlässe, sich stressen zu lassen. Gerade jetzt will man gerne immer alles richtig und besonders schön machen. Es soll an nichts fehlen, niemand soll Grund zum Meckern haben. Mit dieser Einstellung vermeiden Sie zwar den Stress, den Sie durch Kritik hätten. Aber dafür holen Sie sich eine Unmenge neuen Stress an den Hals. Irgendwann sind Ihre eigenen Ansprüche so hoch, dass Sie sie nicht mehr erfüllen können.

Gewöhnen Sie sich an den Gedanken, dass nicht alles hundertprozentig perfekt sein muss. Sagen Sie sich, dass kleine Unzulänglichkeiten dem Ganzen eine persönliche Note geben.

Auch Schwierigkeiten in der Familie, die schon länger bestehen, können zum Weihnachtsstress beitragen. Viele Menschen vermeiden Auseinandersetzungen, weil sie die schöne Stimmung nicht kaputtmachen wollen. Dafür gibt es dann ständige kleine Nörgeleien, die auf die Dauer viel nervtötender sind. Besser ist es, die Probleme offen anzusprechen und zu lösen.