Parodontose unter diesem Namen kennt jeder die Krankheit. Doch eigentlich ist diese Bezeichnung nicht korrekt. Die lateinische Endung ose beschreibt nämlich den altersbedingten Rückgang eines Organs. Das trifft hier nicht zu. Richtig wäre es, von einer Parodontitis zu sprechen. Denn die Endung -itis weist auf eine entzündliche Krankheit hin und dabei handelt es sich bei dieser um eine Erkrankung der Mundhöhle.
Bakterien rufen bei einer Parodontitis eine entzündliche Veränderung der Umgebung des Zahns hervor. Dazu gehört neben dem Zahnfleisch auch der Kieferknochen. Die Bakterien siedeln sich mit Vorliebe im Übergangsbereich zwischen Zahn und Zahnfleisch an. Dort verursachen sie Entzündungen, die zur Bildung von Zahnfleischtaschen führen können. Durch ihre Stoffwechselprodukte nehmen die Bakterien, die sich in der Zahnfleischtasche befinden, Einfluss auf die Immunabwehr des Körpers. Die Reaktion des Immunsystems kann zu einer Zerstörung des Kieferknochens und zum Zahnausfall führen.
Doch nicht nur die Zähne leiden unter einer Parodontitis. Die Bakterien können in die Blutbahn gelangen und dort Gerinnungsstörungen hervorrufen. Es droht ein Herzinfarkt oder Schlaganfall! Neueste Studien aus Skandinavien und den USA ergaben, dass die Zahnbakterien außerdem Einfluss auf das Immunsystem und die Lunge haben. Möglicherweise können sie sogar Frühgeburten verursachen!