Der Geruchssinn des Menschen ermöglicht es ihm, Düfte zu unterscheiden und positiv oder negativ einzuordnen. So können Gerüche das Wohlbefinden beeinträchtigen, schon bevor die eigentliche Ursache festgestellt wurde. Der Mensch besitzt auf fünf Quadratzentimetern Riechschleimhaut rund zehn Millionen Sinneszellen mit 80 Millionen Flimmerhärchen, die die Nase befähigen, Wohlgerüche von schlechten zu unterscheiden. Die Duftmoleküle wirken direkt auf verschiedene Teile im Gehirn.
In der Aromatherapie werden ätherische Öle als ein Teil eines ganzheitlichen Konzeptes eingesetzt, um die innere Balance des Menschen im Gleichgewicht zu halten. Außerdem soll er befähigt werden, Alltagsprobleme besser zu bewältigen. Auch die Selbstheilungskräfte des Organismus werden durch die Düfte angeregt. Allgemein sollen das Wohlbefinden, die Kreativität und Harmonie gesteigert werden und die Aromen sollen zur Entspannung beitragen.
Genutzt werden ätherische Öle, die sich in unterschiedlich großen Mengen in den verschiedenen Pflanzenteilen befinden. Sie sollten – mit Ausnahme von Lavendel, Pfefferminze, Rose und Melisse – nicht unverdünnt angewandt werden, da sie zu Reizungen der Haut und Schleimhäute führen können. Bei einigen Ölen drohen im unverdünnten Zustand gar Verätzungen.
Ätherische Öle sind nicht mit Wasser mischbar, entfalten aber in feuchter Luft eine intensivere Duftwirkung. Bei der Verwendung der Öle zu Heilzwecken ist der folgende Grundsatz zu beachten:
Je größer die Konzentration ausfällt, desto größer ist die körperliche Wirkung des Öls, je geringer die Konzentration, desto größer ist die psychische Wirkung.
Vor einer Behandlung mit ätherischen Ölen sollte also feststehen, welchen Effekt man erzielen will – ob es also eher um körperliche Probleme geht oder um Einwirkungen auf die Psyche. Dabei führt das Inhalieren oder Schlucken der Öle eher zu körperlichen Effekten, wohingegen die Verwendung in Duftlampen eine vorwiegend psychische Wirkung hat. Bei Einreibungen mit ätherischen Ölen sind beide Bereiche betroffen. |