Wer jetzt vermutet, eine so tückische Krankheit könne nur mit dem Skalpell bekämpft werden, liegt falsch. Am häufigsten wird derzeit eine Therapie mit drucksenkenden Augentropfen angewandt. Weit verbreitet sind Beta-Blocker-Augentropfen. Sie müssen nur zweimal am Tag eingetropft werden. Allerdings ist diese Behandlungsmethode nur möglich, wenn ein erhöhter Augeninnendruck sehr frühzeitig festgestellt wird und noch keine Sehstörungen auftreten. Diese Augentropfen können jedoch starke Nebenwirkungen haben. Denn obwohl man das Medikament ins Auge träufelt, kann man nicht ausschließen, dass es über den Blutkreislauf in die Organe gelangt und Herz, Kreislauf oder Lunge schädigt. Auf einen gesunden Menschen hat dies kaum Auswirkungen, aber bei Personen mit Asthma oder einem Herzleiden können diese Nebenwirkungen gefährlich werden! Neu ist der Wirkstoff Brimodinin, der den Betablockern sehr ähnlich sein soll. Er ist die Weiterentwicklung einer anderen Art von Glaukom-Medikamenten, den Alpha-Mimetika. Sie bewirken ebenfalls eine Senkung des Augeninnendrucks. Die bisherigen Alpha-Mimetika traten in das Zentralnervensystem über und konnten beispielsweise eine ungewollte Senkung des Blutdrucks bewirken. Die neue Generation dieser Therapeutika wirkt nur auf die Alpharezeptoren, die für die Senkung des Augeninnendrucks verantwortlich sind und nicht auf das Gehirn. Ganz ohne Nebenwirkungen ist auch Brimodinin nicht: Müdigkeit und Mundtrockenheit sowie allergische Reaktionen können auftreten. |